Als Glasmaler hat man es oft mit uraltem Schmutz zu tun. Eine sanfte Reinigung gehört für uns zum Berufsalltag, damit die alten Kunstwerke wieder in allen Farben erstrahlen können.
Wie gut man den hartnäckigen Schmutz von Generationen entfernen kann (und darf), hängt davon ab, ob ein Fenster restauriert oder konserviert werden soll. Bei Fenstern in historischen Gebäuden geht es zum Beispiel meistens darum, die alte Substanz zu erhalten, ohne die Patina zu entfernen. Für eine solche Konservierung arbeiten wir mit destilliertem Wasser und Wattestäbchen, um das alte Werk nicht zu zerstören.
Wird das Fenster restauriert, soll es oft – anders als bei der Konservierung – wieder möglichst nah an den ursprünglichen Zustand zurückgeführt werden. Das alte Glas und die Bleistege sollen wieder so pur und neu wie möglich glänzen.
Ein gutes Beispiel für die Entfernung von hartnäckigem Dreck und einer sanften Renovation einer Butzenscheibe aus dem ca. 19. Jahrhundert zeigen die Bilder eines Auftrages im Wallis
Hier habe ich das Fenster gründlich, aber mit einer sanften Methode, welche die Substanz nicht angreift, gereinigt, die verzinnten Bleistege ausgebessert und zusätzlich die zerbrochenen Butzen (die einzelnen runden Scheiben) durch alte Originale aus demselben Jahrhundert, aus eigenem Bestand ersetzt.